Donnerstag, 10. November 2016

3 Monatsbericht

Nach einem Monat sollte ich glaube mal wieder was auf meinem Blog hinterlassen und dieses mal geht es um meinem 3 Monatsbericht.

Viele wissen vielleicht nicht das ich Weltwärts gefördert hier in Ecuador bin, das heißt 70% meiner Kosten wurden/ werden übernommen. Als Gegenleistung dafür muss ich Berichte schreiben über meinen Aufenthalt und meiner Arbeit hier. Es gibt einmal einen 3 Monatsbericht der ca 1-3 Seiten lang geht, dann den 6 Monatsbericht der auch die gleiche länge haben sollte und zum Schluss natürlich den Abschlussbericht der sollte ca. 3 Seiten haben. Natürlich enthält nicht jeder Bericht immer das gleiche, aber ich denke ihr werdet es je nachdem wie aktiv ihr mal so durch blättert in meinem Blog diese vielleicht vergleichen und den unterschied sehen können(Also ich hoffe es zu mindestens mal das die nicht gleich Klingen werden :D). Den ich denke ich werde die weiteren 2 genau so Hochladen wie diesen hier. Nur werde ich dann die Erläuterung zum Text vielleicht weg lassen.

Viel Spaß beim lesen, vielleicht kennt ihr ja schon so ein paar Sachen aus den Bericht aus meinen vorherigen Posts.



Nun sind auch schon wieder fast drei Monate um und der erste Bericht steht an. 
Ich dachte vor meiner Ausreise nicht,  dass die Zeit so schnell umgeht.  Aber scheinbar habe ich mich bei  vielem verschätzt. Mein erster Gedanke von meiner  Gastfamilie war eher zurück haltend,  ich hätte nicht damit gerechnet, dass sie so offen, freundlich und liebenswürdig sind. Sie entsprechen auch nicht den Erzählungen,  die ich zuvor in Deutschland bekommen hatte, worüber ich auch relativ froh bin, den ich wüsste nicht wie ich mit einer streng Religiösen Familie ausgekommen wäre.
 Des Weiteren dachte ich auch, dass  die Freundschaft hier mit den einheimischen eher Oberflächlich bleibt. Doch die Leute,  die ich kennen gelernt habe sind mehr als liebenswürdig und gar nicht so wie erwartet, worüber ich auch echt froh bin. Zudem habe ich nun auch eine Mentorin von Vase zugeteilt bekommen. Ihr Name ist  Cristina, sie war ein Jahr in Deutschland und lebt zu meinem Gunsten direkt  bei mir um die Ecke. Leider wohne ich sehr weit abseits von der Innenstadt, was mir leider so gar nicht gefällt, den um  in das Zentrum der Stadt zu gelangen muss ich ca. 2 Stunden fahren und dazu noch 2 mal umsteigen. Dennoch würde ich ungern meine Familie  tauschen, da sie mir schon ziemlich ans Herz gewachsen ist.

Doch nun weiter zu meinem hineinfinden in meinem Gastland. 
 Zunächst das Arrival Camp.  Meines Erachtens nach ist das Camp sinnvoll, da wir nicht einfach so in „die Welt“ hinaus gelassen wurden,  ohne ein paar Grundlegende Regeln z.B. über das Verhalten in der Öffentlichkeit,  sowie ein paar „Do´s and Dont`s“ kennen zu lernen. Für mich war es sehr hilfreich zu wissen, was ich machen kann und was nicht, um nicht die ganze Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Denn durch meine dunkle Hautfarbe sehen mich die meisten als Einheimische und nicht als "Gringa".
Dennoch brauchte ich am Anfang etwas Zeit, um zu verstehen, dass ich mal wieder anders bin,  als die meisten anderen Freiwilligen aus Deutschland. Tatsächlich glaube ich, es kommt mir in mancher Situation sehr gelegen anders zu sein.  Aufgrund meiner Farbe  glaube ich, dass ich weniger Anfällig bin zum Beispiel  für einen  Raub, als meine Mit freiwilligen.
Aber nun  zurück zu der Eingewöhnung.  Nach den drei Monaten hier habe ich langsam schon einen richtig  „ normalen Alltag“ bekommen, dieser besteht zwar nur aus Arbeit, Freunden und Familie, aber immerhin ein Alltag.
Die Einführung  in meinen  Alltag mit meiner Arbeit "Instituzio Suzio- William Tell" war eher etwas holprig meinerseits. Doch erst einmal was ist "Instituzio Suzio-William Tell" eigentlich?  William Tell ist eine Schule die im Norden von Quito liegt, das Viertel heißt La Planada und ist eher in einer ärmeren Gegend. Dieses befindet sich wiederrum in dem Bereich von Colinas del Norte. Die Schule wurde gegründet von einem Ehepaar aus der Schweiz, dieses hat auch noch ein zweites  Projekt hier in Quito. Das Projekt  hat den Namen "Instituzio Suzio- Carlos Alvarez Minor" und 
 ist ebenfalls eine Schule mit einer etwas zentraleren Lage. Jedoch liegt  dafür unsere Schulgebühr bei 30Euro und bei C.A.M. bei  circa 60Euro. Zumal der größte Unterscheid bei den beiden Schulen ist,  dass die Freiwilligen im "William Tell" selbständig Unterrichten müssen, dies bedeutet  den Unterricht vorzubereiten, Hausaufgaben aufzugeben und zu korrigieren, einen Unterrichtsplan zu erstellen und zu wissen was Priorität hat. Diese Dinge zählen bei dem anderen Projekt eher nicht so. Dort ist die Hauptaufgabe doch eher Assistieren. Bei uns wäre das nicht möglich, denn aus der Schule kann hier ziemlich keiner Englisch, selten  kann jemand ein paar Wörter, die man früher lernen mal gelernt oder aufgeschnappt hat.
Doch nun zurück zu meinen holprigen Start in dem Projekt. Ich und mein Kollege Matthew, der auch aus der gleichen Organisation aus Deutschland ist, wurden gleich am zweiten Tag ins kalte Wasser geschupst. Was für mich etwas hart war, denn am Tag zuvor wurde zu den  Eltern der Kinder gesagt, dass wir circa die ersten zwei  Wochen Assistenten von den Lehrern seien werden. Somit habe ich mich nicht wirklich auf eine bestimmte Klasse vorbereitet und wusste damit auch nicht was ich als erstes mit den Klassen erarbeiten sollte. Doch mein tatsächliches Problem war in dem ersten Monat, das verständigen mit den Lehrern und den Schülern. Denn da ich so gut wie keine Spanisch Kenntnisse besaß, konnte ich nur mit meinem Übersetzer und der  Hilfe meines Kollegen überleben (der auch nur ein zwei Sachen mehr verstand und gesprochen hatte). Doch nun nach dem Ende des zweiten Monats läuft es schon viel besser. Meine Sprachkenntnisse haben sich enorm verbessert so, dass ich auch alleine den Unterricht handhaben kann. Was letzte Woche aber leider etwas überstrapaziert wurde mit dem "allein Unterrichten",  da mein Projektpartner eine Woche nicht im Projekt aufzufinden war,  ohne eine Nachricht zu hinterlassen, weder  bei mir noch bei der Direktorin.  Ein oder zwei Tage alleine Unterrichten ist okay, doch mehr ist leider etwas zu viel für eine Person, da die 1. -3. Klasse sehr eigen und unerzogen ist.  Folglich ist es so, dass man wenn man alleine in die Klassen rein geht, man erschöpft und mit starken Kopfschmerzen rausgeht, vielleicht sogar Halsschmerzen , weil man oft viel Schreien muss, da man die Kinder nicht anders dazu bekommt halbwegs still zu sein. Bekanntlich bin ich gar nicht fürs Schreien, oder Laut werden und ich hätte niemals gedacht, dass ich das so brauche, aber wenn man nicht in diesen Ton mit den Kindern redet merkt man, dass sie immer weniger Respekt vor einem haben. 
Nun zurück zum Englischunterricht, ich hatte bislang ehrlich gesagt nicht wirklich Ziele für das Projekt,  als ich noch in Deutschland war. Denn ich konnte mir nicht vorstellen, wie die Leute dort unterrichten und wie ich Unterrichten werde. Doch in den ersten Tagen in der Schule, als ich mir die Arbeitshefte angeguckt habe und diese mit den aktuellen Wissen der Schüler verglichen hatte, wusste ich eigentlich relativ schnell, dass z.B. die 5 Klasse nicht auf den Wissensstand ist, wie die 5ten Klassen in Deutschland. Doch nichts desto trotz, denke ich, dass viele Klassen relativ viel Spaß haben beim Englisch lernen, was mir persönlich sehr wichtig ist in den jungen Jahren, um Aufgeschossen zu bleiben für Neues. Somit habe ich mir zu guter Letzt ein neues Ziel gesetzt: Den Kindern zu zeigen, dass man auch im Unterricht spielerisch etwas erlernen kann!